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November 23, 2023
Seit Ende des XX. Jahrhunderts wurden diverse Impfungen gegen Kokain erforscht und teilweise hergestellt, einschließlich Impfstoffe gegen Abhängigkeit von Opioiden, Nikotin, Methamphetamin und natürlich Kokain. Die Schaffung einer erfolgreichen Impfung gegen Kokain könnte am wichtigsten sein, da es heutzutage keine Methoden zur Behandlung dieser Abhängigkeit gibt, außer natürlicher Körperentgiftung, Psychotherapie und Einsatz von Arzneimitteln zur Linderung der Entzugssymptome.
In diesem Artikel werden Sie Näheres über die Impfung gegen Kokain erfahren, einschließlich der Einzelheiten darüber, was für eine Wirkung sie hat, und ob es sich hier um die Zukunftsmethode zur Behandlung von Kokainmissbrauch handelt.
Was versteht man unter Impfungen gegen Einnahme von Rauschmitteln?
Impfungen gegen Rauschmittel eignen sich zur Reduktion der Einnahme von Rauschmitteln, indem psychoaktive Effekte und das Gefühl der Euphorie nach Einnahme von Rauschmitteln beseitigt werden. Wenn nach Einnahme der Substanz der Rausch ausbleibt und keine Wünsche zufriedengestellt werden, könnte langsam eine Wende bei der psychologischen und körperlichen Abhängigkeit eintreten.
Damit die Impfung gegen Rauschmittel funktionieren kann, muss eine Immunantwort bestehen, im Zuge welcher Antikörper gebildet werden, mit denen die Wirkung der bestimmten Droge im Gehirn geblockt wird. Kleine Drogenmoleküle können leicht die schützende Blut-Hirn-Schranke passieren, es sei sie sind an Antikörper gebunden, die zu groß sind, um zum Gehirn gelangen zu können, womit psychoaktive Effekte, die der Rauschmittelgenießer üblicherweise erleben würde, ausgeschaltet werden.
Impfungen, die virenhemmend und gegen andere Erkrankungen wirken, müssen eine Saison oder das ganze Leben lang wirksam sein, wobei die Impfung gegen Rauschmittel nur so lange wirksam sein sollte, bis der Patient seine Abhängigkeit besiegt, und könnte mit anregenden Spritzen und begleitenden Spritzen während der Behandlung aufrechterhalten werden.
Was versteht man unter einer Impfung gegen Kokain?
Obwohl moderne Programme zur Behandlung der Kokain-Abhängigkeit sehr wirksam sind, gibt es zur Zeit keine Substitutionsstoffe für Kokainsüchtige. Die neue Impfung gegen Kokain dAd5GNE soll Kokain in den Blutkreislauf „einsaugen“, bevor es ihm gelingt, die Blut-Hirn-Schranke zu passieren. Impfungen gegen Kokain sind für Menschen gedacht, die täglich mäßige Mengen, als auch für Menschen, die Kokain in großen Mengen einnehmen.
Wie funktioniert die Impfung?
Damit die Impfung gegen Kokain wirksam sein kann, müssen Haptene existieren. Antikörper entstehen, wenn modifizierte Versionen der Kokainmoleküle (Haptene) mit einem Trägerprotein kombiniert werden, der imstande ist, im Unterschied zu Kokain, eine Immunantwort des Körpers hervorzurufen. Diese Kombination von Haptene und Protein kann zur Bildung von Antikörpern führen, die sich danach an die Substanz binden, wodurch diese zu groß wird, um die Blut-Hirn-Schranke passieren zu können.
Wie nachstehend ersichtlich hängt die Wirksamkeit der Impfung von der Reaktion einer Person nach der Impfung und der Anzahl der vom Impfstoff gebildeten Antikörper ab, als auch von der Motivation des Betroffenen, mit dem Kokaingenus aufzuhören. Hohe Motivation, die Abhängigkeit zu überwinden, steigert zusammen mit einer wirksamen Behandlungsmethode die Gesundungschancen. Sollte der Betroffene nicht den innigen Wunsch haben, die Sucht loszuwerden, muss eine hohe Anzahl von Antikörpern gebildet werden, damit diese verhindern können, dass höhere Rauschmitteldosen ins Gehirn gelangen. So würde der Betroffene keinen Rausch nach der Rauschmitteleinnahme verspüren und somit keinen Grund mehr haben, das Rauschmittel weiter zu nehmen.
Klinische Prüfungen
In 2002 wurden Testkandidaten im Rahmen eines stationären Behandlungsprograms mit der TA-CD-Impfung geimpft. Drei Dosen wurden verabreicht (eine Dosis pro Monat). Antikörper gegen Kokain haben Ihren Höhepunkt nach der dritten Dosis erreicht und waren ein Jahr lang im Körper präsent. Kokainabhängige Patienten eines Behandlungszentrums haben ferner an einer Studie im Jahre 2005 teilgenommen und größere und kleinere Impfstoffdosen verabreicht bekommen. Diejenigen, die eine größere Dosis bekamen, haben mehrere Antikörper entwickelt und ihnen konnte auch eine kleinere Menge von Kokain im Urinest nachgewiesen werden. Jene Gruppe, die größere Dosen bekam, hatte auch geringere psychoaktive Effekte nach der Einnahme von Kokain verspürt.
Eine neuere Studie, die 2009 durchgeführt wurde, umfasste 115 Testpersonen, die an einem Methadonprogramm teilnahmen und zusätzlich Probleme mit Kokainmissbrauch hatten. Die Ergebnisse dieser Studie zeigten, dass die Impfung bei dieser Gruppe zu einer schnelleren Reduktion des Kokainkonsums beigetragen hat, als dies bei der Placebogruppe der Fall war. Diejenigen, die größere Dosen des Impfstoffes verabreicht bekomomen haben, verspürten eheblich geringere psychoaktive Effekte auch nach der Einnahme größerer Kokainmengen.
Befunde neuer Studien unterstützen ebenfalls den Trend, dass Personen, die hohe Dosen von Impfstoff verabreicht bekommen, mehr Antikörper bilden, als diejenigen, die kleinere Dosen bekommen oder sich in Placebogruppen befinden, als auch dass diejenigen mit einer höheren Anzahl von Antikörpern ein geringeres Gefühl der Euphorie bei der Rauschgifteinnahme verspüren. Keiner der Probanden hatte in keiner der klinischen Prüfungen ernste unerwünschte Wirkungen nach der Impfung erlitten.
Behandlung des Kokainmissbrauchs mit Impfung gegen Kokain
Die Impfung gegen Kokain befindet sich zur Zeit in der Phase der klinischen Prüfung und wird im Zuge ihrer Weiterentwicklung mehrere Änderungen durchmachen. Sollte eine sichere und wirksame Version dieser Impfung entwickelt und hergestellt werden, gelangen wahrscheinlich bei der Behandlung eine gewisse Anzahl von Initialspritzen in Begleitung von anregenden Spritzen alle paar Monate inerhalb einiger Jahren zur Anwendung, in Abhängigkeit von dem Abhängigkeitsgrad des Betroffenen und anderen Faktoren.
Wie bei der Behandlung aller Abhängigkeitserkrankungen sind Medikamente und die Pharmakologie nicht ausreichend. Ein medizinischer Fachmann würde wahrscheinlich außer der Impfung gegen Kokain auch Verhaltenstherapien und andere Formen von Psychotherapie empfehlen, als auch Unterstützungsgruppen und eine kontinuierliche Kommunikation mit medizinischen Fachleuten im Rahmen der ambulanten Behandlung.
Häufig gestellte Fragen
Was versteht man unter einer Impfung gegen Kokain und wie wirkt sie?
Ähnlich wie bei anderen Impfungen gegen Rauschmittel wurde auch die Impfung gegen Kokainmissbrauch entwickelt, um Rauchgiftsüchtigen und denjenigen, die vom Kokainkonsum nicht wegkommen, zu helfen, das Verlangen nach Rauschgift zu überwinden, indem die Entstehung angenehmer psychoaktiver Rauschgifteffekte verhindert wird. Der Impfstoff stimmuliert die Bildung von Antikörpern, die zu einer Immunantwort des Körpers führen. Diese Antikörper binden sich an Rauschgiftmoleküle und bewirken somit, dass sie zu groß sind, um die Blut-Hirn-Schranke passieren zu können.
Was sagen klinische Prüfungen aus?
Die ersten Studien sind erfolgsversprechend und deuten an, dass genügend große Impfstoffdosen eine ausreichende Menge von Antikörpern bilden, um das Gefühl der Euphorie nach Kokaingenus zu verhindern. Neuere Prüfungen, bei denen auch eine kontrollierte Placebogruppe eingesetzt wird, deuten an, dass die Impfungen in der Testgruppe geholfen haben, den Kokainkonsum schneller zu reduzieren, als dies der Fall bei der Placebogruppe war und dass Personen, die genügend Antikörper entwickelt haben, auch nach der Einnahme großer Kokaindosen geringe oder gar keine psychoaktive Effekte verspürt haben.
Wie würde die Suchtbehandlung mit der Impfung gegen Kokain verlaufen?
Sollte die Impfung gegen Kokain in Zukunft gewöhnlich Anwendung finden, werden wahrscheinlich zusätzliche Impfungsdosen im Laufe von ein paar Monaten erforderlich sein, wobei Kokainsüchtige innerhalb einiger Jahren die Impfung verabreicht bekommen werden, um die psychische Abhängigkeit zu überwinden. Medizinische Fachleute könnten auch zusätzliche Therapien im Rahmen des Behandlungsverfahrens empfehlen, einschließlich Verhaltens- und Gruppentherapien.
Veröffentlicht am November 23, 2023
durch das Team der Dr. Vorobiev-Klinik